Schreibersdorf schreibt! Kapitel Eins

Schreibersdorf schreibt - Frühling in SchreibersdorfDas Thermometer kletterte unaufhaltsam in Richtung 20 Grad Celsius an diesem sonnigen Donnerstag. So ungewöhnlich war das gar nicht auf den ersten Blick, nur wenn man auf den Kalender schaute und der 28. Februar aufleuchtete, erschien einem die Temperatur doch etwas zu hoch. Dem kleinen Karli schien dies aber alles nicht zu interessieren, er freute sich darüber, in den Garten zu laufen, ohne Haube, dicker Jacke, Handschuhen und festen Schuhen. Im kurzen Leiberl sprang er quietschvergnügt über das noch kurze Gras und sah seinen Katzen beim Spielen zu.

So allmählich erwacht auch die Natur aus ihrem Winterschlaf. An den Bäumen sind schon die ersten Triebe zu sehen und in den Wiesen bahnen sich die Blütenknospen ihren Weg aus dem Boden. An manchen Orten soll sogar schon der Storch gesichtet worden sein.

Aus dem Haus war das Geklapper von Besteck und Tellern zu hören. Die Mutter war fast fertig mit der Zubereitung des Mittagsessens, als Sie von einem schrillen, markdurchdringendem Schrei aufgeschreckt wurde.

Autor: Ralf Knauseder

Wohnzimmer, Schreibersdorf schreibt!

Erstarrt blieb Sie stehen und ließ den Topf mit dem Kartoffelgulasch fallen der krachend auf dem Steinboden in der Küche landete. Ohne dem Chaos Aufmerksamkeit zu schenken, dass das Gulasch angerichtet hatte, machte Sie am Absatz kehrt und lief durch das Wohnzimmer Richtung Garten. Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen und malte sich in sekundenschnelle die fürchterlichsten Szenarien aus. Dabei übersah Sie die Spielsachen, die noch vom Vormittag am Boden lagen und stolperte über das Batmanauto und flog im hohen Bogen auf die Couch. Nach einer weichen Landung auf der neuen Ledercouch, die mit vielen Polstern dekoriert war, rappelte Sie sich auf, um ihren Weg in den Garten fortzusetzen. Mehr stolpernd als laufend erreichte Sie die Glastüre, um mit suchendem Blick sich einen Überblick zu verschaffen was den passiert sei.

Autor: Anonym 1

Türglocke, Schreibersdorf schreibt!Ding Dong, Ding Dong zweimal läutete es an der Haustür. Heute schien aber auch alles zusammen zu kommen. Mit einem laut geschriehenen "Moment" beantwortete die Mutter das Klingeln an der Haustür und rannte weiter über die Terrasse in den Garten. Noch immer konnte Sie nicht erkennen was denn die Ursache des Schreies, der Sie so jäh aufgeschreckt hatte, war. Weder Karli, die Katze oder irgendjemand war im Garten zu sehen. Verzweiflung und Angst stiegen in ihr hoch. Ding Dong hörte Sie aus der Ferne das wiederholte Läuten an der Haustür, doch darum konnte und wollte sie sich in diesem Moment nicht kümmern. Wo war Karli, was war die Ursache für seinen Schrei gewesen? Hatte wirklich Karli geschrien? Rasend und wirr durchschossen alle möglichen Gedanken ihren Kopf. Ding Dong wieder läutete es an der Haustür. Ja, ja gleich schrie sie in Richtung Türe als sie sich zum Haus wandte.

Autor: Peter Meyer

Gedeckter Tisch Schreibersdorf schreibt"Gerlinde, wach auf unsere Gäste sind da!" Peter rüttelte Gerlinde an der Schulter bis er sich sicher sein konnte, daß sie aus ihrem Nickerchen erwachte. "Was ist denn los", frage er noch im Weggehen, um endlich die Haustüre zu öffnen. Im selben Moment stürmte Karli über die Terrasse kommend in das Wohnzimmer, mit einem breiten Grinsen im Gesicht, der Mama zurufend "die Gäste sind da, die Gäste sind da", und so war er auch schon im Eingangsbereich um ins allgemeine Hallo einzustimmen. Gerlinde rieb sich die Augen und musste erst einmal wieder in der Realität ankommen. Wie lange habe ich denn geschlafen und was war das für ein schrecklicher Traum. Noch immer hatte Sie Mühe, sich von den Ereignissen ihres Traumes loszureißen. Sie schaute sich im Wohnzimmer um und mit wirklich großer Erleichterung sah sie den wunderschön gedeckten Tisch mit dem Blumenschmuck und dem guten Tafelsilber. Ja das muß ein böser Traum gewesen sein, dachte sie sich noch im Aufrichten, als ihr der Duft des Bratens aus dem Rohr in die Nase stieg. "Kommt rein, nehmt Platz", rief Sie in Richtung der Gäste als Sie in der Küche nach dem Rechten sah.

Autor: Gerald Eder

Als alle Gäste eingetroffen waren, mit Getränken versorgt und die mitgekommenen Kinder sich in den Garten zum Spielen verzogen hatten, wurde nun endlich auf das freudige Ereignis angestoßen.

Autor: "schreibersdorf.at"

Schreibersdorf schreibtPeter erhob sich von seinem Sessel und begann, sich mit seiner gewohnt tiefen Stimme an die Gästeschar zu wenden. „Liebe Familie, liebe Freunde. nun nach dem wirklich langen Warten wollen wir euch nicht länger im Unklaren lassen. Ja, in vierzehn Tagen ist es soweit. Wir werden unser trautes Heim verlassen und die schon seit langem geplante Weltumsegelung starten. Das heitere Gespräch war jäh gestoppt. Niemand mag so wirklich an den von Gerlinde und Peter so oft geäußerten Wunsch, Haus und Hof zu verlassen, um sich in der Welt umzusehen, geglaubt haben. Peter unterbrach das Schweigen und berichtete weiter, was in den kommenden Tagen zu passieren hat. Gerlinde, Karli und ich werden uns einem kompletten medizinischen Checkup unterziehen sodass wir sicher sein können „pumperl g´sund“ unsere Reise zu starten. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht und mit ernster Stimme fuhr er fort. Susanne und Franz, euch beiden danke ich besonders, da ihr in den letzten Tagen unser Geheimnis bewahrt habt und euch dann um das Haus und den Hof kümmern werdet. Ja, es mag etwas überstürzt wirken, aber ihr könnt uns glauben. Das ganze Projekt ist wohl durchdacht. Ihr kennt alle Gerlinde, wie sorgfältig und genau sie ist und sich niemals ohne eine hervorragende Vorbereitung auf diese Abenteuer eingelassen hätte.

Autor: F.C.Bertrand

Boot Schreibersdorf schreibt!Nachdem Peter noch über die zweimastige, fünfunddreißig Fuß lange Yacht, ein etwas in die Jahre gekommenes Ferrobetonschiff erzählte hatte, und dass sie in Brindisi ihre Reise beginnen wollten, prasselten viele Fragen von allen anwesenden Elternteilen sowie ihren Freunden auf Gerlinde und Peter nieder. „Wie wollt ihr das finanzieren? Was ist mit Karlis Kindergartenjahr? Was ist, wenn ihr krank werdet?“ Peter und Gerlinde waren momentan von der Flut an Fragen und Kommentaren überrascht und ratlos. Beide waren über den kaum spürbaren Zuspruch enttäuscht. Bis in den Abend wurde noch angeregt diskutiert, doch Gerlinde und Peter wollten sich durch nichts von ihrem Vorhaben nicht abbringen lassen.

Autor: Anomym 2

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