„schreibersdorf.at“ hat in den letzten Tagen Zugang zu historischen Dokumenten bekommen und möchte aus diesem Anlass die Reihe Geschichten und Geschichte des Dorfes Schreibersdorf mit einem Bericht mit dem Arbeitstitel „Konzept für einen Kurzgeschichte“ beginnen. Hiermit möchten wir alle Interessierten einladen uns mit Geschichte und Geschichten aus Schreibersdorf zu versorgen, sodass um noch den nachkommenden Generationen das zu vermitteln was Schreibersdorf so einzigartig machte und macht.
Die erste Geschichte die wir heute präsentieren wollen wurde zum anlässlich des Gustav Adolf Festes in Pinkafeld im Mai 1978 von einem Lehrer verfasst und soll hier in der Originalfassung wiedergegeben werden.
Konzept für einen Kurzbericht anläßlich Gustav-Adolf-Fets in Pinkafeld am 25.Mai 1978
Schreibersdorf
ist die kleinste unter den Töchtern der Muttergemeinde Pinkafeld und doch hat diese kleine Gemeinde eine reiche Vergangenheit. Der Ort ist urkundlich im Jahre 1388 als Srebersdorf bekannt. 1392 nannte man den Ort in der ungarischen Sprache Trofalu. Politisch gesehen war sie bis vor 10Jahren – der Zusammenlegung der Ortschaften Schreibersdorf, Schönherrn und Weinberg mit der größten Gemeinde Wiesfleck zu einer Großgemeinde – eine selbständige Ortsgemeinde, die ziemlich weit gestreut in einer lieblichen Landschaft, die wert wäre, von Künstlern festgehalten zu werden.
Vor fast 180 Jahren entstand hier in Schreibersdorf eine Glashütte, die wundervoll geschliffene Vasen und Weingläsern und ähnliche Glaswaren herstellte, aber nur 25 Jahr – bis 1875 – in Betrieb war. Sicherlich war die Abgeschiedenheit – es war damals noch ungarisches Land – Schuld an der Unwirtschaftlichkeit, obwohl die Arbeitskräfte damals sehr billig waren. Zu gleicher Zeit, im Jahre 1850, wurde in unserer Ortschaft mit der Erschließung von Braunkohle begonnen und zwar im Stollenbau.Im Jahre 1903, nach 53 Jahren Betrieb, wurden die in der Zwischenzeit vorgetriebenen Stollen geschlossen und zwar wegen Unergiebigkeit. Fast die gesamte männliche Bewohnerschaft die im Bergbau beschäftigt war, verlor ihre Existenz und die meisten sattelten seinerzeit auf den sicheren Beruf des Maurerhandwerks um. Geblieben an die Knappenzeit ist das sogenannte „Herrenhaus“ Zentrum des seinerzeitigen Bergwerksbetriebes, das dann im Jahre 1965 neuees Zentrum eines Erholungsbetriebes des Verbandes für Körperbehinderte wurde. Eine großangelegte Renovierung und neue Zubauten schafften Platz für 100 Erholungssuchende in unserer klimatisch so günstigen Gegend des Panonikums.
Kirchlich gesehen wurde 1830 ein evangelisches Schulhaus gebaut mit einem Glockenturm, das neben dem einklassigen Schulraum – damals so üblich – auch die Lehrerwohnung umfasste. Als öffentliche Schule erfüllte sie ihre Aufgaben von 1878 bis 1959, also 81 Jahre. Diese Schulhaus, heute im Besitz der Tochtergemeinde Schreibersdorf, war im Lauf der Jahrzehnte renovierungsbedürftig geworden. Es erhielt vor 2Jahren eine völlig neue Dachhaut, im Vorjahr einen neuen Fassadenanstrich und sonstige Verbesserungen. Der Einbau einer Sanitäranlage steht noch aus. Der frühere Schulraum dient heute als Gottesdienstraum, die Glocke im Turm läutet den Tag in der Frühe ein, am Abend aus.
Heute umfasst die Gemeinde Schreibersdorf 54 Häuser, davon sind 31 der evangelischen Kirche zugehörig. Die Zahl der Seelen beträgt … Personen.
Wenn wir, wie schon anfangs erwähnt, eine kleine bescheidene Tochtergemeinde sind, so fühlen wir uns dem Geschehen der großen Muttergemeinde verbunden, denn die nach dem 2. Weltkrieg einsetzende Motorisierung hat dies wesentlich erleichtert. Wir wollen auch fernerhin die Treue der Kirche wahren in Verbundenheit mit unseren Vorfahren und wir hoffen und wünschen, dass auch unsere folgenden Generationen diese Treue halten wird.
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